Kategorie: Universität (Seite 3 von 3)

Vortrag | „Homosexualität und Biologie“
Dr. Heinz-Jürgen Voß, Europa Universität Viadrina, Frankfurt/Oder

Mittwoch, 10. April 2013, 19.30 h

Fachhochschule Bielefeld (Kurt- Schumacher- Str. 6, 33615 Bielefeld, Gebäude D, 2. Stock, Raum 207)
Eintritt frei
Eine Veranstaltung des Autonomen Schwulenreferats der Uni Bielefeld und des Schwulenreferats im AStA der FH Bielefeld

„Genregulation verursacht Homosexualität“ so titelt focus-online am 20.12.2012. Der Wille zum Wissen nach den Ursachen nicht-heterosexuellen Begehrens scheint auch 22 Jahren nach der Streichung der Krankheit „Homosexualität“ aus dem international relevanten Diagnoseschema ICD ungebrochen.
 
Der Biologie und Sozialwissenschaftler Dr. Heinz-Jürgen Voß geht den verschiedenen, insbesondere medizinischen und psychiatrischen Erklärungsansätzen in seinem Vortrag kritisch auf den Grund. Neben der naturwissenschaftlichen Facette beleuchtet er auch die gesellschaftliche und fragt im Sinne Foucaults, wem die geführten Diskurse nützen und wie sie letztlich erst zur Bildung der Kategorie Homosexualität mit ihren schwerwiegenden Folgen, wie Menschenexperimenten, der Vernichtung im Nationalsozialismus und den bis heute anhaltenden Akten symbolischer Gewalt führten.

Donnerstag, 17. Januar 2013, 19 h | Vortrag: “Es verlangte mich nicht, die Menschen nachzuahmen”

eine Veranstaltung des SchwuR in der FH Bielefeld,
Kurt-Schumacher-Str. 6
Gebäude C, Raum 136, Theaterlabor, Eintritt frei
StadtBahn Bültmannshof

Joachim Bartholomae (Männerschwarm Verlag, Hamburg) über Stolz und Elend des Außenseiters in der Literatur

Joachim Bartholomae Außenseiter zu sein ist kein Schicksal, sondern eine bewusste Entscheidung.

Die Tragödien Heinrich von Kleists zeigen den aristokratischen Außenseiter voller Stolz und Selbstverachtung, doch mit Franz Kafka rückt das Leiden an der Andersartigkeit in den Mittelpunkt.

Zwischen diesen zwei Polen oszillieren die Figuren Thomas Manns, James Baldwins, Eric Jourdans und Walter Foelskes. Bartholomae arbeitet in seiner Lesart dieser klassischen Texte typische Problemstellungen und Verhaltensmuster heraus, die für das (Selbst-)Verständnis von Außenseitern noch heute von Bedeutung sind und stellt sein im Oktober erschienenes Buch “Wie der Keim einer Südfrucht im Norden – Kleist, Kafka und andere Außenseiter der Literatur” vor.

Wie der Keim einer Südfrucht im Norden

 

Die eigene Welt in einem anderen Blickwinkel gezeigt zu bekommen erweitert den Horizont um Aspekte, die einem sonst verborgen blei­ben.

In seinen Lesarten bekannter und unbe­kannter Auto­ren betont Joachim Bartholomae deshalb das Fremdartige.

Als Einstieg wählt er Heinrich von Kleist als denjenigen, der den Außenseiter der deutsch­sprachigen Literatur „erfunden“ hat.

Über Os­car Wilde, Thomas Mann und James Baldwin nähert er sich schwulen Auto­ren der Gegen­wart, unter anderen Eric Jourdan, Walter Fo­elske und Peter Rehberg.

Joachim Bartholomae (Jg. 1956) studierte So­ziologie in Bielefeld und arbeitet seit 1985 im Buch­handel. Er ist Mitbegründer des Männer­schwarm Verlags, Hamburg, und dort seit zwanzig Jahren für das literarische Programm zuständig.

“Schwulsein heißt, ein Bewußtsein davon zu haben, daß man sich von anderen unterscheidet und querliegt zu den vorgefer­tigten Lebensweisen. … Und Schwulsein heißt vor allem, sich aus einer Position zu entfernen, in der man um Anerkennung kämpft.

Ob nach all den Jahren aus Homosexuellen Schwule in diesem Sinne geworden sind, scheint mir angesichts einer wieder ein­mal auf Anpassung an die Lebensweise der Mehrheit abzielen­den Politik … zweifelhaft zu sein.” (Martin Dannecker)

Vortrag Rüdiger Lautmann | Queer professionalism? Homosexuelle als Zielgruppe sozialer Berufe

Die besonderen Sexualitäten, Kürzel: LSBT oder queer, sind mittlerweile gesellschaftlich so weit etabliert, dass sie auch ein Praxisfeld für die berufliche Arbeit abgeben. In verschiedenen Einrichtungen werden Fachkräfte tätig, die zuvor Sozialarbeit, Pädagogik, Psychologie, Public Health, Soziologie, Politik, Ethnologie oder andere kulturwissenschaftliche Fächer studiert haben. Was erwartet sie in dem neuen Berufsfeld? Das wirft spannende Fragen im Schnittpunkt von Sexualität, Geschlecht und Randgruppe auf.

Gliederung des Vortrags
1.     Die >besonderen Sexualitäten<
2.     Sozialarbeit für LSBT:  Einsatzfelder, Bedarf
3.     Zur Methode sozialer Arbeit
4.     Ein Beispiel: die Schwulenberatung Berlin
5.     Queere Themen in der Ausbildung
6.     Der Einsatz von Queer professionals
7.     Lebensort Vielfalt:  Ghetto oder Insel der Freiheit ?
8.     Neue theoretische Herausforderungen
9.     Gerechtigkeit und Anerkennung statt Pathologisierung und Ausgrenzung

Vortrag von Prof. Dr. Rüdiger Lautmann, Berlin

9. Mai, 19.00 h, FH Bielefeld, Kurt-Schumacher-Str. 6, Gebäude D, Raum 207, 33615 Bielefeld

* geänderte Anfangszeit!

Eine Veranstaltung des SchwuR und des Schwulenreferats im AStA der FH Bielefeld

Rüdiger Lautmann

Rüdiger Lautmann

Vortrag | Leben im deutschen Asylsystem

In dem Vortrag berichten zwei Menschen von ihrem Leben in Deutschland als asylsuchende Flüchtlinge und illustrieren die entwürdigenden Bedingungen, in denen sie sich seit knapp zehn Jahren bewegen müssen. Sie geben wieder, wie ihnen ein sicherer Aufenthaltstatus von den deutschen Behörden verwährt wird und beschreiben die permanenten Existenzängste, welche durch die drohende Abschiebung ausgelöst werden. Sie berichten von ihrer Kindheit und Jugend, die durch das Leben im Flüchtlingslager in beengten und erniedrigenden Verhältnissen gekennzeichnet war, der Gängelung durch die Behörden und den Beschneidungen und Verboten, die ihr Leben ausmachen; aber auch von ihren Kämpfen um ein selbstbestimmtes Leben, von den Praktiken des Widerstands und ihrem Weg in die Öffentlichkeit, der ein Ende der Repressionen und ein sicheres und dauerhaftes Aufenthaltsrecht für alle zum Ziel hat.

Montag, 30.01., 18 h, in C2-144

veranstaltet von der Antira-AG im AStA der Uni Bielefeld

14.12.2001 – Film | Çürük – The Pink Report




Eine Veranstaltung des SchwuR und des Schwulenreferats der FH Bielefeld.

Mittwoch, 14. Dezember, 20 h, StuPa-Keller der FH, Kurt-Schumacher-Str. 6, Gebäude D, Untergeschoss

Für das türkische Militär gilt Homosexualität als »psychosexuelle Krankheit« und dient somit als Grund zur Ausmusterung vom Wehrdienst. Dafür wird in einem speziellen Beweisverfahren Homosexualität diagnostiziert.

Çürük – The Pink Report ist eine intime Begegnung mit vier Männern und ihren bewegenden Geschichten zwischen institutionalisierter Gewalt, panischer Angst und dem Wunsch nach Anerkennung in einer Gesellschaft, die sie als krank, faul, verdorben – çürük – bezeichnet.

Produktion & Regie Ulrike Böhnisch
D 2011, 75 min
Sprache Englisch, Deutsch, Türkisch
Untertitel Deutsch

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