Vortrag von Dr. Sebastian Winter

„Wie hat das denn angefangen mit Deinem Schwulsein?“ Diese oftmals nervtötende Frage nach Herkunft und Entstehung ihrer sexuellen „Identität“ kennen viele Menschen nur zu gut. Auf die  Gegenfrage  „Wie bist Du eigentlich heterosexuell geworden?“ ist die Irritation meist groß. Heterosexualität wird  als etwas Normales, Gegebenes, biologisch Verankertes und damit nicht zu Hinterfragendes, Homosexualität hingegen als das Abweichende, Entstandene, Künstliche, Erklärungsbedürftige gesehen.

Dr. Sebastian Winter (Universität Bielefeld) lehrt und forscht im Bereich der  Gender- und Queerstudies sowie der psychoanalytischen Sozialpsychologie. In seinem Vortrag wird er Überlegungen dazu vorstellen, wie die Entstehung von sexuellem Begehren erklärbar ist. Dabei interessiert ihn unter anderem: Gibt es einen Sexualtrieb? Ist dessen Ausrichtung biologisch festgelegt?  Wie bestimmt die (heteronormative) Gesellschaft die Wahrnehmung unserer sexuellen leiblichen Empfindungen? Liegt im Unbewussten vielleicht ein breiteres sexuelles Spektrum verborgen, als uns bewusst zugänglich ist? Welche Auswirkungen hat dessen stetige Abwehr auf unsere (Zusammen-)Leben?

In der anschließenden Diskussion kann zudem die Frage diskutiert werden, was diese Erkenntnisse für die unterschiedlichen sozial-, geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, an die sich der Vortrag richtet (u.a. Soziale Arbeit, Pädagogik/ der Kindheit, Soziologie, Psychologie) sowie für unseren Alltag und das politische Handeln bedeutet.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch dem, 14. Mai 2914 um 20 h (s.t.!) in der Fachhochschule Bielefeld (Kurt-Schumacher- Str. 6, 33615 Bielefeld, Gebäude D) im Raum 207 D statt. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen!

Eine Veranstaltung des Lesben- und Schwulenreferates im AStA der FH Bielefeld