Kategorie: Bielefeld (Seite 4 von 16)

mittwochsFilm im Mai – Heimliche Freundschaften

Heimliche Freundschaften

Heimliche Freundschaften
Frankreich 1964, 98 Min., Regie: Jean Delannoy

Mittwoch, 04.05.2016, 20 h

Filmhaus Bielefeld
August-Bebel-Str. 94,
StadtBahn Rathaus, August-Schroeder-Str.
Eintritt: 5,00 €

Der sensible und ausgesprochen konservativ erzogene Georges wird von seinen Eltern auf ein streng katholisches Internat geschickt. Als der 15-Jährige auf Alexandre trifft, erscheint ihm diese Begegnung gleich einer göttlichen Vorhersehung. Doch allzu viele Hindernisse drohen ihre junge Liebe zu zerstören…

Verfilmung des gleichnamigen Romans von Roger Peyrefitte aus dem Jahre 1944.

Workshop: Drag Make Up

Workshop: Drag Make Up

SchwuR, Fr. 22.04. 18.00 h

deingesichtaufrupaul

„we´re born naked and the rest is drag“ RuPaul

Und damit dieser Rest nicht allzu schrammelig aussieht, haben wir mit Raji Hasen einen professionellen make up artist am Start, der zeigt, wie´s gemacht wird.
Unter Anleitung lernst du, wie du mit Pinsel, Kleber und Puderquaste aus deinem basic face das Antlitz der Kindlichen Kaiserin werden lässt – nur mit riesigen Augen und krassen Lippen.

Im Anschluss stöckeln Alle, die ihren Look in der Semi-Öffentlichkeit ausprobieren wollen, auf die großartige „queer up your life“-Party im Bunker Ulmenwall.

Schaumwein wird angeraten.
Anmeldung unter:
schwur@schwur.net
Selbstkosten: 5€
Teilnehmer* begrenzt

mittwochsFilm im April – Herr von Bohlen

Mittwoch, 06.04.2016, 20 h

Herr von Bohlen, Deutschland 2015, 90 Min., Regie: André Schäfer, mit Arnd Klawitter als Arndt von Bohlen

Filmhaus Bielefeld
August-Bebel-Str. 94,
StadtBahn Rathaus, August-Schroeder-Str.

Eintritt: 5,00 €

bohlen500

Er war der funkelnde Saphir in einer grauen Dynastie – Arndt von Bohlen und Halbach, der letzte Krupp. Liebstes Hassobjekt der deutschen Nachkriegspresse. Vom Vater und dessen Handlangern zum Verzicht auf das Familienerbe gedrängt, führte er ein Märchenleben zwischen Sylt, Marrakesch, dem Salzburger Land und Palm Beach, teuren Familiensitzen, um deren Unterhalt er sich kümmern musste. Ein Bittsteller, verlacht als “reichster Frührentner Deutschlands”. Ein schwuler Paradiesvogel, der das Licht der Öffentlichkeit brauchte. Weich wie Watte statt hart wie Kruppstahl? Der letzte Krupp tanzte aus der Reihe – aber wenigstens tanzte mal einer.

André Schäfer (DEUTSCHBODEN) erzählt die Geschichte des letzten Sprosses einer belasteten Familie, der diesem Land einfach zu viel war. HERR VON BOHLEN lässt wichtige Zeitgenossen und Freunde zu Wort kommen und verwischt die Grenze zum Fiktionalen, wenn ein Reporter Arndt von Bohlen (Arnd Klawitter) in einer inszenierten Reise Ende der 1970er Jahre an die bedeutenden Orte seines Lebens begleitet.

Kritik:

„Ich mag Lidstrich an mir.“ Der Mann, der das sagt, hüllt sich gern in Pelz und edle Geschmeide, raucht in einer Tour und hat immer einen Martini in Reichweite. Er ist der letzte Spross einer deutschen Unternehmerdynastie, deren Name so hart klingt wie die hauseigene Stahl- und Rüstungsproduktion: Krupp. Doch Arndt von Bohlen und Halbach ist ein Krupp, der aus der Reihe tanzt. Der Nachkomme des Stahlkonzerns sei eher „weich wie Watte“, lästert die Boulevardpresse der Nachkriegszeit. Die Klatschblätter schimpfen ihn Taugenichts und den reichsten Frührentner Deutschlands. Vater Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, Fördermitglied der SS und im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess unter anderem wegen des Einsatzes von Zwangsarbeitern verurteilt, hat sich unter einem standesgemäßen Erben sicher etwas anderes vorgestellt. Und auch der homosexuelle Arndt wurde nicht glücklich mit seiner Familiengeschichte. Dass er die einst von Hitler so protegierte Firma Krupp einmal übernehmen würde: undenkbar.

André Schäfer widmet sich in seiner Filmbiografie einer Persönlichkeit, die aus dem Nachkriegsmief herausfällt. Dieser Herr von Bohlen feiert lieber Partys in Marrakesch und Saint-Tropez, umgibt sich mit jungen Männern, Rockstars und Modeschöpfern, als dass er sein gründlich belastetes Erbe antritt. Das heißt aber auch: Arndt von Bohlen und Halbach verzichtet auf eine Erbschaft von ungefähr drei Milliarden D-Mark. Stattdessen lässt er sich auf einen krummen Handel ein, der ihn zeit seines Lebens zum Bittsteller macht. Wenn auch zu einem reichlich privilegierten.

„Herr von Bohlen“ präsentiert diese immer leicht melancholisch getönte Biografie als Mix aus Spielszenen, historischem Dokumentarmaterial und Interviews mit Menschen, die den schillernden Krupp-Nachkömmling schätzen. Enge Freunde mag man sie trotzdem nicht nennen. Der verspielte, offene Stil tut dem Film gut. Und Arnd Klawitter bei seiner Verwandlung in Herrn von Bohlen zuzusehen ist eine Pracht. Eine wehmutsvoll glitzernde.

kittyhawk in “Siegessäule”, Berlin

 

Terminänderung: Gleichstellung bis aufs Blut

Der im Semesterprogramm für den 09.02. angekündigte Vortrag “Gleichstellung bis aufs Blut” muss leider entfallen.

Den Ersatztermin werden wir rechtzeitig ankündigen.

mittwochsFilm im Februar – Lange Filmnacht

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mittwochsFilm im Februar | lange Filmnacht
Die Geschichte der Schwulenbewegung im Film

Mittwoch, 03.02.2016, 19 h

  • 19 h Einleitung
  • 19.45 h Der Einstein des Sex, D 1999. Regie: Rosa von Praunheim, 100 Min.
  • 21.30 h Der Kreis CH, et. al., 2014, Regie: Stefan Haupt, 102 Min.
  • 23.15 h Nicht der Homosexuelle ist pervers, son­dern die Situation, in der er lebt, BRD 1977, Regie: Rosa von Praunheim, 67 Min.
  • 0.30 h Tunten lügen nicht, D 2001, Regie: Rosa von Praunheim, 90 Min.

Mit einem einleitenden Überblick von Christian Hellwig.

Filmhaus Bielefeld
August-Bebel-Str. 94,
StadtBahn Rathaus, August-Schroeder-Str.

Eintritt: 5,00 €

Zum Abschluss des Semesters zeichnen wir in einer langen Film­nacht die Geschichte der Schwulenbewegung im deutschsprachi­gen Raum nach: Von den Anfängen im Kaiserreich, dem Höhe­punkt in Weimarer Republik und dem Berlin der 20er und dem ab­rupten Ende 1933, über die oft vernachlässigten „bürgerlichen“ Akti­visten der 30er bis 50er Jahren bis zur Entstehung der zweiten deutschen Schwulenbewegung im Zusammenhang mit der Studen­tenbewegung 68. Wir enden mit mit den Polittunten im Berlin der 80er und 90er Jah­re.
In einem einleitenden Vortrag wird Christian Hellwig Aspekte dieser Geschichte vorstellen und die Filme historisch einordnen.

mittwochsFilm im Dezember | Wo willst du hin, Habibi?

Deutschland 2015, 80 Min., Regie: Tor Iben, mit Cem Alkan, Martin Walde

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Mittwoch, 02.12.2015, 20 h
Filmhaus Bielefeld, August-Bebel-Str. 94
StadtBahn Rathaus, August-Schroeder-Str.
Eintritt: 5,00 €

Ibrahim, genannt „Ibo“ (Cem Alkan), ist gerade fertig mit dem Studium, sucht einen Job und ist schwul. Seine türkische Familie hat keine Ahnung und Ibo eine Leidenschaft für Köttbullar. Per Zufall begegnet ihm ein attraktiver Wrestler (Martin Walde), den alle nur „Ali“ nennen, ein junger Deutscher mit kleinkriminellen Aktivitäten, und Ibo verliebt sich in ihn. Ali ist nicht schwul, doch zwischen ihnen beginnt eine ungewöhnliche und turbulente Liebesgeschichte, die beide verändert.

Der Spielfilm bezieht durch seine Handlung viele Schauplätze und viele Menschen aus der türkischen und der schwulen Community mit ein – so dass in ihm selbst schon eine Begegnung dieser scheinbar so schwierig miteinander vereinbarenden Subkulturen stattfindet.




https://www.youtube.com/watch?v=BrkTspzNH_4

Pink Pride – Über Homosexualität in Israel

Mittwoch, 11.11.2015, 18 h, Universität Bielefeld, T2-213

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Im gesamten Nahen Osten gibt es nur ein einziges Land, in dem Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender weitgehend frei von staatlicher Diskriminierung sind und fortgeschrittene Rechte haben – und das ist Israel. Unter anderem werden Homosexuelle und queere Menschen dort durch ein Antidiskriminierungsgesetz geschützt, sie dürfen Kinder adoptieren, und die Armee nimmt Bewerber ohne Ansehen der sexuellen Orientierung an. In anderen Ländern der Region dagegen wird eine von der heterosexuellen Norm abweichende sexuelle Orientierung oftmals von Staats wegen verfolgt, nicht selten droht sogar die Todesstrafe.

In seinem Vortrag wird Alex Feuerherdt analysieren, wie es zur weitgehenden rechtlichen und politischen Gleichstellung von homosexuellen und queeren Menschen in Israel kam, welche Auseinandersetzungen dafür geführt wurden und wie es um die gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität bestellt ist. Er wird einen Blick auf die vielfältigen Aktivitäten der israelischen LGBTIQ-Szene in Geschichte und Gegenwart werfen und dabei auch prüfen, mit welchen Widerständen diese Szene konfrontiert war und ist – sowohl vonseiten homophober Kräfte als auch durch jene, die dem jüdischen Staat unterstellen, durch seine progressive Politik gegenüber Homosexuellen lediglich von seinen Verbrechen gegenüber den Palästinensern abzulenken (»Pinkwashing«).
Der Referent wird aber auch darlegen, wie die Situation für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender konkret in Israels Nachbarländern aussieht – und inwieweit der jüdische Staat für sie einen Schutzraum darstellt.

Zum Referenten: Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er hält Vorträge zu den Themen Antisemitismus, Israel, Nahost und Fußball und schreibt regelmäßig für verschiedene Medien, unter anderem für die »Jüdische Allgemeine«, »n-tv.de«, »Konkret« und die »Jungle World«. Zudem ist er der Betreiber des Blogs »Lizas Welt«.

Autorenlesung | Wir Propagandisten

Dienstag, 17.11.2015, 20 h, Stadtbibliothek, Literatur-Café, Neumarkt 1, Bielefeld – Es liest Gabriel Wolkenfeld
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Jekaterinburg, benannt nach Katharina der Ersten, liegt zu Füßen des Ural am östlichen Rand Europas. Dorthin reist im Jahr 2013 ein junger deutscher Slawist, um russische Studenten in deutscher Sprache und Kultur zu unterrichten. Über soziale Netzwerke hat er im Vorfeld bereits einige Bekanntschaften geschlossen, und so holen ihn vier junge Männer vom Flughafen ab. In einer Welt, die auf kafkaeske Weise im 19. Jhdt. steckengeblieben zu sein scheint, ist der deutsche Gast eine echte Attraktion, doch jeder fragt ihn: Warum, um Gottes willen, kommst du freiwillig nach Russland? Erst recht als Schwuler – zu einer Zeit, als die Duma „homosexuelle Propaganda“ per Gesetz verbieten will?

“Wir Propagandisten” erzählt, was dem deutschen Gast im Laufe eines Jahres in Russland widerfährt: Wolkenfeld fängt mit seinem sehr individuellen Tonfall die Atmosphäre und den Geruch einer Welt ein, die dem deutschen Leser weiter entfernt scheint als die 5000 Kilometer Luftlinie auf der Landkarte. Während seines Aufenthalts ist er ständig von einer Clique von Freunden umgeben, jungen Studenten, die noch bei ihren Eltern wohnen und nicht im Traum darauf kämen, sich öffentlich als schwul zu erkennen zu geben. Ihr Treffpunkt ist die Küche des deutschen Lehrers, wo Pelmeni köcheln und Wodka getrunken wird, oder sogenannte „Themenklubs“:

“Wir fahren in einen dunklen Hinterhof hinein. Weder Lichter noch Menschen, nicht einmal der Schatten einer Katze huscht vorüber. Hier, fragt der Fahrer verunsichert. Und Mitja drückt ihm einen Schein in die Hand. Wir laufen kahle Wände entlang, biegen, an den Toiletten vorbei, um die Ecke und betreten einen Raum, der eher einem Speicher als einer Bar ähnelt, grau und geräumig. Full house, staune ich. Die mit Samt bezogenen Galerien seitlich der Tanzfläche sind bis auf den letzten Platz besetzt.”

Gabriel Wolkenfeld wurde 1985 in Berlin geboren. Während und nach seinem Studium der Germanistik, Literaturwissenschaft und der russischen Sprache lebte er jeweils für etwa ein Jahr in Estland, Russland und der Ukraine. “Wir Propagandisten” ist sein erster Roman.

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